«  BARCELONAS  »  Gaudi, Leben und Wirken eines genialen Baumeisters

       
     

Unter den verschiedenen Städten, aus denen Barcelona besteht, gehört das Barcelona Gaudis,
dem gotischen Barcelona fast ebenbürtig, zu den eigenwilligsten Schöpfungen. Den Mittelpunkt
des Barcelona Gaudis bildet die Busskirche Sagrada Familia, ein bisher unvollendetes Werk,
in dessen Krypta die sterbliche Hülle des genialen Architekten zur Ruhe gebettet ist.
Der Anblick der Sagrada Familia, von der nur eine der drei vorgesehenen Fassaden, die Geburt
Christi, darstellend vollendet ist, lässt jeden Betrachter verstummen. Von vielen abgöttisch
verehrt, ruft bei anderen die blosse Nennung seines Namens heftige Kritik hervor. Doch Gaudi
versetzt uns nicht nur mit seinem Hauptwerk in Erstaunen, der Architekt aus Reus besass die Gabe,
alles, was er berührte, zu verzaubern, so unbedeutend das Objekt auch sein mochte.
Wie zum Beispiel die Strassenlaternen der Plaza Real. Gaudis Werk ist über ganz Barcelona verstreut.
Doch liegen die meisten Zeugnisse seines Schaffens im neuen Teil der Stadt.
In zeitlicher Folge ist als erstes Werk Gaudis die Casa Vicens, 1878-1880, Nummer 24 der
Calle Carolinas, zu benennen. Damals war der geniale Architekt erst 26 Jahre alt.

Finca Güell (1884-1887), Av. de Pedralbes 77
Durch die enge Eingangstür betritt der Besucher eine Traumwelt aus Formen und Farben, die der
geniale Architekt für seinen Freund und Förderer, den Industriellen Eusebi Güell, schuf.

Das Portal der Finca Miralles, Passeig Manuel Girona
Nur ein kleines Auftragswerk für einen weiteren Freund, in kuriosem
Gegensatz zur "Casa Calvet", die zur selben Zeit entstand.
                                                                                       
C.Bellesguard (1900-1909)
Das Wahrzeichen Kataloniens. Das gotische Bauwerk, ursprünglich ein Ferienhaus des Königs Martí I.,
wurde von Gaudì in genialer Harmonie mit dem Original umgestaltet.

Colegio Teresiano (1888-1889), Ganduxer, 87
Beim Bau dieser Schule ließ sich Gaudí offensichtlich von Stilelementen
der Gothik inspirieren und schuf ein Meisterwerk einfacher und klarer Linien.

Casa Vincens (1883-1888), Carrer de les Carolines 18-24
Gaudís frühestes architektonisches Werk, ein Meilenstein in seiner Karriere. Es erinnert an den Palast eines Prinzen
aus "1001 Nacht", wurde aber für den Besitzer einer Keramikfabrik gebaut. Gaudí machte von diesem Material
reichlichen Gebrauch.

   

     

     

   

     

   

Casa Mila (1906-1910), Passeig de Gràcia 92
Die unregelmäßig geschwungenen Außenmauern dieses Gebäudes erinnern an Sanddünen in der Wüste. Gaudís
Zeitgenossen fanden sein Werk zu futuristisch und gaben ihm den Spitznamen "La Pedrera",
Steinbruch. Heute gilt es als ein Meilenstein in der Geschichte moderner Architektur.

Casa Batllo (1904-1906), Passeig de Gracia 43
Ein weiteres futuristisches Werk, mit einer Fassade, die keine einzige gerade Linie aufweist. Selbst die
Wände sind geschwungen und scheinen mit Leder bezogen zu sein.

Casa Calvet (1898-1900), Carrer de Casp
Vielleicht das traditionellste Werk des extravaganten Meisters. Möglicherweise ist das der Grund, warum er für
die "Casa Calvet" die einzige offizielle Auszeichnung der Stadt Barcelona für seine Arbeit erhielt.

Palau Güell (1886-1889), Carrer Nou de la Rambla 3-5
Das zweite Auftragswerk für Eusebi Güell. Auf nur 18 x 12 Metern errichtete Gaudí ein Gebäude,
das durch seine Kuppel, Verglasung und Stiegen gigantische Ausmaße anzunehmen scheint.

Sagrada Familia (1883-1926), Placa de la Sagrada Familia
Diese große Kathedrale, inspiriert von gothischer Bauweise und dennoch ein Wahrzeichen moderner Architektur,
 ist aus der Nähe betrachtet nicht viel mehr als eine Fassade. Nach Gaudís Plänen sollten auf den Emporen
des gigantischen Gotteshauses nicht weniger als 1500 Sänger, 700 Kinder und 5 Orgeln Platz finden. Doch der
Architekt verstarb, bevor er sein größtes und meistgeliebtes Werk vollenden konnte. Wird die Stadt Barcelona dieses
monumentale Projekt je zu Ende bringen?

Parc Güell (1900-1914), Carrer d'Olot
Ein faszinierendes Szenarium von Gärten und überdimensionalen architektonischen Formen, die aus der Erde zu
wachsen scheinen. Gaudí schuf hier ein Gleichgewicht, wie es normalerweise nur in
der Natur, nicht aber in der Architektur vorkommt.

Krypta Colonia Güell
Die sehenswerte kleine Kapelle Krypta Colonia Güell, die Gaudi wundervoll in die umgebende Landschaft eingefügt hat,
kann etwa 15 km außerhalb der Stadt besucht werden.

1905, offenbar bereits an die gleichzeitige Bearbeitung zweier verschiedener Objekte gewöhnt, begann Gaudi den
Bau der Casa Batllo und der Casa Mila. Letztere ist im Volksmund als La Pedrera bekannt. Ein Jahr vor der
Vollendung, die wohl als sein umstrittenstes Werk bezeichnet werden kann, begann er den Bau der Schulen    
Escuela de la Sagrada Familia.

Gaudi fand 1926 durch einen Verkehrsunfall den Tod.

     
   

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